Irgendwann kam Frauchen auf die Idee, mit mir zu züchten. Davor haben die Götter aber den Schweiß gesetzt...Wir sind zu Ausstellungen, zum Tierarzt zur Augen-, JE- und HD-Untersuchung und anschließend zur Zuchtzulassung gefahren. Nach reiflicher Prüfung stand dann fest, ich bin zur Zucht zugelassen und darf mich ganz offiziell vermehren. Mein Partner muss nur JE-frei sein, na das kriegen wir hin.
Zur Zuchtzulassung gehört auch ein Wesenstest, den ich mit Bravour bestanden habe. Wenn man den Richter gleich mal abschlabbert und dann noch diejenigen, die da zum Schreiben sitzen, dann sehen sie gleich, wie freundlich ich immer bin.
Nun waren fast schon alle Hürden genommen, es fehlte nur noch die Zwingererstbesichtigung, wo geprüft wird, ob man wohl so wohnt, dass für den geplanten Nachwuchs auch Platz da ist und ob Frauchen sich theoretisch mit der Züchterei auskennt. Das war dann auch kein Problem, jetzt mußte nur noch der Zwingername international geschützt werden. Mehr oder weniger durch Zufall stieß Annett auf einer Übersetzungsseite auf den italienischen Ausdruck für "Immer der Nase nach!", bzw. "Immer geradeaus!". Das heißt bei den Italienern "Sempre diritto!" Mann, das paßte aber gut zu mir, bei dem "Riechkolben" konnte es nur dieser Zwingername sein. Hatte auch noch keiner, also wurde er so genehmigt. Das war eine große Freude!
Erwartungsgemäß wurde ich Anfang November läufig. Frauchen hatte sich schon seit Mai, natürlich wieder mal ohne mir etwas davon zu verraten, den Kopf über den passenden Deckrüden zerbrochen. Sie hatte nach reiflicher Überlegung den schönen "Sirino Amici per sempre", genannt "Aiko", für mich ausgesucht. Es sollte der Traumtyp sein, nach ihrer Meinung, aber als wir dann in die Schweiz gefahren sind, sah ich das etwas anders. Ich war keinesfalls bereit, mich so leicht darauf einzulassen. Meine Hormone sagten, dass es noch viel zu früh war und der Arme hat mir so schön den Hof gemacht und ich war ein richtiges Biest! Damit habe ich ihn so beeindruckt, dass er als ich dann wollte, mir die kalte Schulter gezeigt hat. Das hatte ich jetzt von dem Gemotze. Zum Glück hat er noch einen netten Bruder, den "Scipio Amici per Sempre". Der machte seinem Namen als römischer Feldherr alle Ehre, er kam, sah und siegte! Da ist allen Beteiligten aber ein Meteorit vom Herzen gefallen. Jetzt hieß es nur noch warten, ob es auch wohl in meinem Inneren etwas angerichtet hatte!
Nach quälend langen vier Wochen hat dann unser Tierarzt bei einer Ultraschalluntersuchung die freudige Überraschung gesehen! Es hatte geklappt, ich bin jetzt offiziell schwanger. Etwas verdächtig gemacht hatte ich mich schon vorher, weil ich sonst immer so mäkelig beim Fressen war und nach dem Ausflug in die Schweiz plötzlich so einen gepflegten Appetit entwickelt habe. Aber das hätte ja auch eine meiner Launen sein können!
Bald konnte man es auch so sehen, ich habe mich schon ein wenig in meiner Figur verändert. Aber trotz der Kugel bin ich mopsfidel, nur den vermehrten Schönheitsschlaf, den gönne ich mir. Man weiß nie wofür es gut ist!